Und wenn es schwer wird kaum zu ertragen tausend bittre Körner ihre Wurzeln schlagen wolln Und wenn der Atem stockt Beton schwer sich auf den Brustkorb legt Selbst die Stimme Ihren Dienst versagt Und wenn im Kopf ein Sturm an Wörtern tobt Das ...
Diese Woche haben in unserm Dorf die Glocken geläutet. Um elf Uhr am Vormittag. Was eigentlich normal ist, sie läuten jeden Tag um elf Uhr (verkünden, dass in einer Stunde Mittag ist und nun Zeit wäre, das Mittagessen zuzubereiten). Nur; sie haben an diesem Tag drei Mal hintereinander ...
Seit vielen Jahren findet mich anfangs Jahr ein Satz oder Wort, das mir zum Boden für die vor mir liegenden zwölf Monate wird. Es ist ein ungezwungener Vorgang, in den ersten Tagen des angebrochenen Jahres dieser Prägung zu begegnen. Meist bin ich am Spazieren, lasse die Gedanken ...
"Noch zwei Wochen bis Weihnachten, Du kannst es wohl kaum erwarten!" meint Duri zu Léon, ohne dabei vom Schnitzen am neuen Holz-Brunnen für seinen Garten aufzublicken. "Dann kannst Du die Hänge runterflitzen mit dem Schlitten und im Iglu Fondue essen mit Deinen Schulkameraden", ...
Vor zwei Tagen hat es in Léons Dorf geschneit; meterweise, sodass der Schneepflug mittlerweile drei Mal im Tag durch die engen Gassen fährt, um so etwas wie gangbare Wege zu schaffen. Auch die Dorfbewohner sind fleissig am Schaufeln oder den Schnee mit ihren kleinen Fräsen auf die sich ...
Seit Léon mit seiner Familie im Sommer ins schmucke Dorf gezogen ist, faszinieren ihn zweierlei: Seine neue Aufgabe als Ministrant in der Kirche und Duri Schnetz. Vordergründig hat das Eine mit dem Andern rein gar nichts am Hut. Aber eben, Léon wäre nicht Léon, hätte er den inneren ...
Zu sagen, Capaul sei alt, ist stark untertrieben. Capaul ist uralt, wenn nicht fast scheintot. Immer schlecht gelaunt, sein Gesicht zu einer Grimasse verzogen, als kaue er eben grade eine besonders saure Zitrone, läuft er schimpfend oder böse um sich blickend durch die Gassen. ...
Auf dem Weg für eine Besorgung. Im Auto. Durch die engen Gässchen am letzten Haus schon fast vorbei. Sehe ich die Beiden dort stehen. Spontan beschliesse ich, anzuhalten. Steige aus und geh auf sie zu. Sie lachen mir fröhlich entgegen. Wir begrüssen uns. Das eine Wort gibt ...