Eigentlich weisser Schaum in brauner Hülle:
Nur, die Verwendung solcher Adjektive in Verbindung mit diesen Substantiven kolportiert ein derart katastrophales Menschenbild, ja eine Wertehaltung, das geht gar nicht. Einzig denkbare Konsequenz ist die Leugnung, Umdeutung, Auslassung, Fragmentierung, Schönrederei: Wobei in besagtem Beispiel der Okokuss dann auch nicht viel besser sein dürfte, denn HimmelHerrgott noch einmal, ich bestimme gefälligst selbst, mit wem ich auf Tuchfühlung gehen will, nur mein Ja ist ein Ja und diese regalweise gestapelten Angebote muten fast schon wie kollektive Grenzüberschreitungen an! Ein Heer von bedrängenden Objekten, das ist übergriffig.
Was tun, um sich hier nicht um Kopf und Kragen zu reden?
Am Besten nicht nur einzelne Buchstaben, sondern jede zweifelhafte Schöpfung der Grammatik weglassen, sodass unsern Grosskindern unbeschwert das folgende Märchen erzählt werden kann:
Es war einmal eine aufgeschlossene, postmoderne, auf Minderheitenschutz und Meinungsfreiheit bedachte Gesellschaft. Die erfand eines Tages ein Supergetränk namens politische Korrektheit. Einmal daran genippt, verfielen die Fans des Trunks einer selig-masslosen Gleichmacherei, die an Intoleranz nicht zu überbieten war: Was jede Diktatur nur unter Verwendung härtester Repression und gebetsmühlenartiger Propaganda schafft, brachte dieses Wundermittel süffisant, quasi im Wortumdrehen fertig: Wehe, Du trägst eine sachliche Brille und nennst die Dinge beim Namen! Und wenn dieses Besäufnis an Gutmenschentum nicht längst wieder vorüber ist, dann dauert es wohl heute noch an und klopft ein Egerlein über kurz oder lang beim grossen orangen Riesen den Drohfinger erhebend an die Tür: «Taufen Sie – im Namen unserer Religion – den «blanc battu» um und verleihen ihm ein würdiges Dasein, sonst kleben wir uns solidarisch mit ihm an den Pranger». Ihr seht, Kinderchen, es stimmt, was schon die Lateiner wussten: Nomen est omen.
Prost Hergöttli, da hast Du einen schönen Freigeist aus der Flasche gelassen!