Sitze am Fluss und schaue ihm beim Fliessen zu. Sein stilles Dahingleiten beruhigt mich, lädt mich ein, durchzuatmen, zur Ruhe zu kommen und mich in seine Bewegung zu versenken. An der Stromschnelle verwirbelt das Nass und die Wellen hüpfen kurz übereinander und schon hat sie der Rhythmus ...
„Sprüngli ist jetzt auch in Bern“! ............ Aha. Hmmm. Soll ich mich darüber freuen? Muss ich begeistert sein? Irgendwie sträubt sich etwas in mir. Hat nichts mit Sprüngli und Zürich zu tun. Oder einfach in anderer Weise, als man gemeinhin annehmen ...
Muss nur noch schnell die Zeitung querlesen, die Post überfliegen, die Rechnungen zahlen und die Wäsche in die Maschine werfen. Muss nur noch schnell unter die Dusche hüpfen, ein paar Mails beantworten, Termine verschieben und durch die Wohnung staubsaugen. Muss nur ...
Es wächst und spriesst und blendet prall aus tausend Blütenkelchen, die farbig, neu und jung aus ihrer Hülle quellen Frühling, wo Dein Auge hinblickt In Dir jedoch stürzt ungefragt die Welt zusammen, friert jede Regung ein, rasanter Fall in Eiseskälte, schwer der Atem und ...
Sanftes Dämmern, die Nacht flieht leise in die Wälder. Noch hüllt der Schlaf die Häuser ein, liegt Unschuld auf den Gassen. Da trägt der Morgen hell ein Lied ans Fensterlein. Lust‘ges Zwitschern, frohes Trällern, ein perlend winz’ges Flötenstimmchen setzt lockend an zum ...
Inmitten geschichteter Steine Auf trockenstem Grund und Boden Eis und Schnee ausgesetzt Sengender Hitze trotzend Steht ein winziges Tännchen und wächst Weit und breit keine Erde Alleine in Mergel und Grau Umgeben von rieselndem Geschiebe In Ritzen und Spalten die ...
Rechtsphilosophie, Universität, 1995 Ein Funkgespräch auf hoher See. Einer weist den andern an, eine Kurskorrektur 20 Grad Nordost vorzunehmen. Der andere weigert sich. Solle sich doch dieser 20 Grad Südost bewegen. Funkstille. Wiederholung der Szene; ohne Erfolg. Dann, mit Hinweis ...
Es tost und wimmert, braust und flimmert Ein Sturm zieht auf Es peitscht die See und brüllt der Wind Aufruhr naht In den Bäumen ein Ächzen und Ziehn Kein Ort sich zu schützen Regen hämmert, Donner knallt Mark und Bein erzittern Ein Heulen und Keuchen, Stampfen und Brechen Der ...
Manchmal ist es schwer, uns selbst zu erkennen. Da wirft unser Ich einen seltsamen Schatten auf unsern Weg und wir fragen uns, ob wirklich wir das sind? Was haben wir gemein mit diesem Zerrbild, diesen verzogenen Umrissen? Zweifel kommen auf, vermeinten wir doch sicher zu stehen, ...
Sie zählen plus minus 80 Lenze, furchig die Gesichter, runzlig die Haut und ein Leuchten in den Augen, das seinesgleichen sucht Sie sind schon lange ein Paar, gehen durch dick und dünn, scherzen und kichern und drücken ab und an ein Auge zu und sie stehen hinter ...
Wie ist das doch herrlich, einfach einsteigen, ein freies Plätzli am Fenster wartet schon und gegenüber gähnende Leere, sodass du die Füsse hochlagern, ein Buch aus der Tasche nehmen und absinken kannst in die Tiefen einer fesselnden Geschichte! Zwischendurch einen Blick durchs ...
Ich wünschte, ich könnte dann wäre und würde Alles und Nichts zu Sein und Schein und weil ich nicht kann bleibt alles wie’s ...
Als Kinder konnten wir stundenlang beobachten, selbstvergessen irgendwo stehen oder liegen und scheinbar Uninteressantes fasziniert begutachten. Jedes Schneckenhäuschen aufheben und dessen Musterung und Farbe untersuchen, als gälte es, einem Geheimnis auf die Spur zu kommen. An einem ...
Gestern haben Teppiche von Schneeglöckchen meinen Weg gesäumt, sie haben sich mitten im Schnee einen Weg gebahnt und bilden mit ihren grünen zarten Stängeln einen spannenden Kontrast im Weiss des Waldrands. Welch feiner Klang diesen tausend samtenen Glöckchen wohl entsteigen würde? Ein ...
In der Ruhe liegt die Kraft Sie ist gebettet in federleichten Wind ruht auf einem Bett aus Schneekristallen tanzt unter Wurzeln einen Winterwalzer und lässt sich nur fassen, wenn man zur Erholung fähig ...
An Tagen wie diesen scheint nichts zu funktionieren. Die Melancholie schleicht in den hintersten Winkel der Seele und rankt sich dort wie zäher Nebel um jedes gute Gefühl ...
Ruhig, wenn nicht gar leise zieht die Nacht sich zurück und weicht dem fahlen, noch zögerlichen Licht des Tages. Es taucht die weisse, verschlafene Landschaft in eine zarte Ahnung von etwas Neuem. Dort am Horizont ragen steifgefroren die Äste der Pappeln in den Himmel und harren in der ...