Zoom, Teams & Co.

 

Oh nein, oh weh, oh Klage gross, ich muss mich wehren

da soll ab heute ich der Zooms & Teams & Co. entbehren

dabei waren diese ollen Stunden doch so glatt und voller Lust

zurück in jammervoll reales Leben, welch ein Frust

 

Der Fehlbedienungen noch und nöcher

dank falschem Winkel sah ich Nasenlöcher

und die Vielfalt dieser Decken

die es zu entdecken

gab in gänzlich unterschiedlich dekorierten Räumen

die einen weiss und nackt, die andern bunt zum Träumen

 

Oder jene lauten Kratzgeräusche, schrägen Echos, das irre Heulen

weil wir mittelalterlich geprägten Eulen

allesamt zur selben Zeit das Mikrofon betätigten

und den tauben Fischen, die aktivierte Stummfunktion bestätigten

 

Seht und hört ihr mich, fragte der Organisator munter

Ja; Gott sei Dank waren nur diese Sinne uns vergönnt

denn mir rann der Schweiss in Bächen an den Armen runter

wie schaurig, wenn man den auch riechen könnt

 

Ja, mir werden diese Formate heftig fehlen

in denen wir Teilnehmer alle wählten

ob die andern uns im Schlafgemach, Büro oder auf dem Küchenboden

in smarten, cashual oder Abendroben

sehen und im Hintergrunde realisieren

dass auch wir ganz normal dahinvegetieren

 

Nein im Ernst, diese digitalen Treffen

mit Kollegen, Freunden, Ämtern und Neffen

hatten Charme, Nonchalance und Witz

denn ohne Kamera nahm niemand wahr, dass ich zuhause ständig im Pyjama sitz

6 thoughts on “Zoom, Teams & Co.

  1. Du wirst diese Arbeitsweise noch vermissen…

    und doch – künftig könnte Präsenz und Digital vermehrt kombiniert werden 😊

  2. Wunderbar beschrieben, herrlich! Ich vermisse keine einzige noch so winzige Sekunde dieser absurden, unrealistischen Diskussionsrunden. Du beschreibst treffend, welche wundervollen Ablenkungsmanöver all die nicht passenden, zu Büros umfunktionierten, Räume hergeben. Als mir ein Kollege erzählte, er habe zur Gemeinderats Telefonkonferenz auch noch einen Film im Fernseher geschaut, lüpfte es mir ein paar Haare meiner Corona Frisur.
    Ich grüsse herzlich
    Franziska

    1. Die Corona-Frisur darfst Du im «halboffenen Strafvollzug» – wie ein Freund den momentanen Zustand mit einem Augenzwinkern beschrieben hat – ja wieder schneiden und richten lassen; nur, mich schreckt der Mundschutz ab, dann doch lieber noch ein wenig länger warten; kurz vor ZZ-Top-Ähnlichkeiten dürfte der Spuk hoffentlich vorbei sein. Mit liebem Gruss, Manuela

  3. Bravo Manuela, du hast es auf den Punkt gebracht mit deinen Bemerkungen bzw. Feststellungen zur Corona-Kommunikation über Skyp+Co. Herzliche Grüsse Niklaus

Schreiben Sie einen Kommentar zu Manuela Gebert Antworten abbrechen

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert