Oh nein, oh weh, oh Klage gross, ich muss mich wehren
da soll ab heute ich der Zooms & Teams & Co. entbehren
dabei waren diese ollen Stunden doch so glatt und voller Lust
zurück in jammervoll reales Leben, welch ein Frust
Der Fehlbedienungen noch und nöcher
dank falschem Winkel sah ich Nasenlöcher
und die Vielfalt dieser Decken
die es zu entdecken
gab in gänzlich unterschiedlich dekorierten Räumen
die einen weiss und nackt, die andern bunt zum Träumen
Oder jene lauten Kratzgeräusche, schrägen Echos, das irre Heulen
weil wir mittelalterlich geprägten Eulen
allesamt zur selben Zeit das Mikrofon betätigten
und den tauben Fischen, die aktivierte Stummfunktion bestätigten
Seht und hört ihr mich, fragte der Organisator munter
Ja; Gott sei Dank waren nur diese Sinne uns vergönnt
denn mir rann der Schweiss in Bächen an den Armen runter
wie schaurig, wenn man den auch riechen könnt
Ja, mir werden diese Formate heftig fehlen
in denen wir Teilnehmer alle wählten
ob die andern uns im Schlafgemach, Büro oder auf dem Küchenboden
in smarten, cashual oder Abendroben
sehen und im Hintergrunde realisieren
dass auch wir ganz normal dahinvegetieren
Nein im Ernst, diese digitalen Treffen
mit Kollegen, Freunden, Ämtern und Neffen
hatten Charme, Nonchalance und Witz
denn ohne Kamera nahm niemand wahr, dass ich zuhause ständig im Pyjama sitz
Du wirst diese Arbeitsweise noch vermissen…
und doch – künftig könnte Präsenz und Digital vermehrt kombiniert werden 😊
Ich sehe es wie Du; die Mischung macht es aus und der Blick auf die guten Seiten der digitalen Welt.
Wunderbar beschrieben, herrlich! Ich vermisse keine einzige noch so winzige Sekunde dieser absurden, unrealistischen Diskussionsrunden. Du beschreibst treffend, welche wundervollen Ablenkungsmanöver all die nicht passenden, zu Büros umfunktionierten, Räume hergeben. Als mir ein Kollege erzählte, er habe zur Gemeinderats Telefonkonferenz auch noch einen Film im Fernseher geschaut, lüpfte es mir ein paar Haare meiner Corona Frisur.
Ich grüsse herzlich
Franziska
Die Corona-Frisur darfst Du im «halboffenen Strafvollzug» – wie ein Freund den momentanen Zustand mit einem Augenzwinkern beschrieben hat – ja wieder schneiden und richten lassen; nur, mich schreckt der Mundschutz ab, dann doch lieber noch ein wenig länger warten; kurz vor ZZ-Top-Ähnlichkeiten dürfte der Spuk hoffentlich vorbei sein. Mit liebem Gruss, Manuela
Bravo Manuela, du hast es auf den Punkt gebracht mit deinen Bemerkungen bzw. Feststellungen zur Corona-Kommunikation über Skyp+Co. Herzliche Grüsse Niklaus
…bis übermorgen…wir werden was zu lachen haben gell…