Ich will alles
jetzt sofort
komm zuerst
verschenke nichts
ich bin ich
vom nichts tun müde
koste viel
nehm dies und das
es steht mir zu
lasst mich in ruh
behandelt mich gleich
möglichst individuell
verlangt ganz wenig
seid dann zufrieden
fragt und sagt nichts
ich antworte nicht
vielleicht doch
ihr stresst
muss chillen
mein inneres finden
dabei sein
mein kardashian gesicht
auf stylish trimmen
push-news, copy-paste
food-waste
work-life-balance
twenty-four-hours-party
energy-drink und climate-footprint
was?
der lärm ist gross
ich stöpsle mich weg
solltet froh sein, dass ihr mich habt
bin eure zukunft
past ist past, was interessiert mich das?
Liebe Manuela, erst fragte ich mich: soll ich Ausrufe- oder Fragezeichen denken.
Es schreit förmlich nach: Halt (im sinne von Stopp) oder Halt (im Sinne von Boden unter den Füssen)!
Dann habe ich Kardashian gelesen und gleich gegoogelt: Ja, das kenne ich (ich verdecke meine schmerzverzerrten Augen und blicke nach unten). So viele schöne Menschen, die sich durchstylen und Duckfacebilder von sich präsentieren.
Ich bin doch Humortrainerin …? Wie gehe ich damit um? Wie gehe ich mit meinen Kindern, mit Kindern um?
Eine bunte Welt mit unendlich vielen Angeboten/ Ablenkungen ging in mir beim Lesen auf. Ich selbst bin teilweise überfordert, ich ziehe mich zurück und betrachte das ganze. Ich lade auf eine Spazierfahrt, eine Wanderung, einen Kaffee ein und wir unterhalten uns. Es ist eine «stinknormale» Jugend. Es sind Menschen, die etwas bewirken wollen, teils bereits auch etwas tun dafür.
Ist es die Generation «glow», «Blow up», «shiny»?
Ich bin gespannt, was die heutigen Jungen in 20 Jahren über ihr Verhalten und sich Darstellen denken werden.
Dass du einen Beschrieb gemacht hast, wird helfen die beiden Wahrnehmungen zu vergleichen.
liebe Grüsse d Salome
Liebe Manuela
Danke für deine neuste Geschichte – wahrlich gut getroffen, sogar sehr gut nach mir.
Ich werde auch von Berufes wegen (als HRler) immer wieder mit diesem Thema konfrontiert und ich erlebe vieles so wie von dir beschrieben. Dabei ertappe ich mich auch dabei, dass ich mich über diese Situation ärgere und denke, müssen wir wirklich alles auf diese eine Generation ausrichten? Wir haben doch noch drei andere Generationen in der Berufswelt, und die haben mir (uns) bereits gezeigt, dass sie erfolgreich am Karren ziehen können. Ich will nicht über die jüngste Generation herziehen, es gibt sehr viele «gute» und engagierte Menschen darunter; und schliesslich müssen wir diese jungen Menschen auch integrieren und einbinden und ihnen beibringen, dass sie auch Verantwortung übernehmen sollen und müssen.
Aber manchmal wünsche ich mir von ihnen schon etwas mehr Demut und auch Verzicht oder Geduld, dass ihre Träume nicht immer grad sofort erreichbar sind…