2. August

 

Die Luft ist raus

respektive noch rauchgeschwängert

vorbei die Euphorie ebenso die Demonstrationen

der klägliche Rest liegt vereint am Boden

hier das verbrannte «Stöckli», dort die krausen Flugblätter

 

Der Schall verklungen

respektive nur noch ein Flüstern

vorbei der Jubelgesang auf eidgenössische Werte

ebenso ausgeschossen die Antithesen

vereinzelte Klänge hallen noch nach

einem Ohrensausen gleich

 

Der Bann ist gebrochen

nun lebt sich wieder unbeschwert und seicht

die hehren Postulate sind vergessen

hüben wie drüben

munter werden weiter Pflichten niedergemäht, Grundrechte beschnitten und Grenzen verrückt

 

Gott mutiert wieder zum Fussball

Genossenschaften zu Wachstumsinstituten

Der Nachbar zur Zielscheibe für Neid und Resignation

und das Kreuz wird wieder zum Kreuz

was wirklich kein Segen ist

 

Es grünt auf den Herbst hin

und das an allen Ecken

bleibt den Eidgenossen doch ein Rest an Einigkeit?

Nicht doch, Gessler wird da auch noch ein Wörtchen mitreden wollen

er hat schon viele Koffer in seinem Bauch verstaut und bringt die munteren Helvetier an die Sandstrände verdichteten Glücks

 

E schöne zwöite Ougschte!

Es würd Gott sei Dank nid alls so heiss gässe, wie’s choched würd…

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